Vier Burschen aus Waging fertigen Kreatives aus Holz und dürfen bei „Wir in Bayern“ über sich erzählenWaging am See. „Deko-Profis“ nennen sich vier junge Burschen aus Waging, die in ihrer Freizeit schöne Dinge aus Holz fertigen – vor allem natürlich in dieser Jahreszeit adventlichen Schmuck. Obwohl die Firma, der die vier den englischen Namen „Woods“ (Holz) gegeben haben, erst ein knappes Jahr besteht, sind sie mit ihrem Sortiment heuer schon auf sieben Weihnachtsmärkten vertreten und vor allem: Sie treten am kommenden Montag im Bayerischen Fernsehen auf – inder Sendung „Wir in Bayern“ von 15.30 bis 16.45 Uhr.Moritz Seehuber ist einer von ihnen. Der 20-Jährige erzählt bei einem Besuch in der anregenden Atmosphäre ihrer Werkstatt in Hofbauer bei Tettelham, dass er einfach mal ein Mail an den BR geschickt hat. Lange Zeit kam nichts zurück, aber dann rief doch plötzlich jemand an. Und nach einigen Verhandlungen ist es so weit: Sie sind am Montag in der BR-Sendung „Wir in Bayern“ live zu Gast und können – so sieht es aus – in zwei Blöcken à etwa zehn Minuten über ihr kreatives Schaffen berichten.Hier haben sich vier in einem neuen Bereich zusammengefunden, die sich schon fast als Babys gekannt haben. Alle vier sind in Waging daheim, sind hier auch zur Schule gegangen, sind einfach „beste Freunde“. Und so haben sie sich vor gut einem Jahr auch zum gemeinsamen Werkeln zusammengefunden. Die vier, das sind Moritz Seehuber (20), Kaufmann für Touristik und Freizeit beim Strandcamping Waging, Xaver Schwarz (20), Industriemechaniker bei BSH, Benedikt Kaindl (19), Industriemechaniker bei Ecolab, und Andreas Seehuber (20), Bankkaufmann. Letzterer ist, schon von Berufs wegen, der Finanzverwalter der jungen Firma, die zum 1. Januar dieses Jahres gegründet worden ist.Die l beiden Mechaniker, die grad vor ein paar Tagen ihre theoretische Abschlussprüfung absolviert haben, sind handwerklich sowieso „vorbelastet“, und Moritz und Andreas Seehuber haben, nicht zuletzt in der Werkstatt ihres Großvaters Andreas Seehuber sen., einstiger CSU-Landtagsabgeordneter, immer wieder mit zugeschaut und selber geübt. Und so kam dann auch die Idee zustande, sozusagen eine eigene Produktionslinie aufzubauen. Denn, wie Moritz erzählt, haben sie immer ganz fasziniert zugeschaut, wie der Opa seine kreativen Holzsachen angefertigt hat, die er dann immer verschenkt hat. Auch Moritz‘ Vater ist Schreiner: Auch von ihm gab es dann immer wieder nützliche Tipps und Verbesserungsvorschläge. So haben sie dann irgendwann dann selber so richtig angepackt – und der Erfolg gibt ihnen Recht.Sie selber beschreiben diese in ihrem Flyer wie folgt: „In unserem breiten Sortiment finden Sie verschiedenste handgefertigte Teelichthalter, Tisch- und Türdekoration sowie außergewöhnliche Unikate aus unterschiedlichen Holzarten.“ Und wie es heute so üblich ist, wird für solche Zwecke auch gleich eine Internetseite gefertigt. Diese heißt www.holzdeko-woods.de und bietet einen informativen Querschnitt durch viele schöne Dinge, rustikal aus lebendig wirkenden Hölzern gefertigt: Teelichthalter aus dicken Rundhölzern, aus auseinandergeschnittenen Ästen wie gewachsen, Sterne, Christbäume oder Tierfiguren, und vieles andere mehr.Grundsätzlich gilt, dass jeder von den vieren alles macht. Jeder bringt Vorschläge ein, jeder arbeitet an den Maschinen, so gibt es eine Fülle von Ideen – und wer die Vorratslager anschaut, merkt, da steckt Kreativität und Liebe zur Sache dahinter. Da gibt es in der Umgebung, sei es in der Großfamilie Seehuber oder auch bei anderen Freunden und Bekannten immer wieder Holzspenden, wo besonders schöne Hölzer – Buche, Apfel, Esche, Birke und Ähnliches – aufgehoben und den „Deko-Profis“ zur Verfügung gestellt werden. Die Seehubersche Werkstatt bildete die Basis, inzwischen haben die vier aus ihrem Geld weitere kleine, aber qualitativ hochwertige Maschinen dazugekauft: so etwa eine Bandsäge oder die Schleifmaschine.Erstaunlich ist, wie sie es geschafft haben, schon in ihrer ersten Adventssaison auf so vielen Märkten vertreten sein zu können. Bergen, Raitenhaslach und Klosterseeon liegen schon hinter ihnen, nach Seeon kommmen sie am Wochenende, 15./16. Dezember, auch noch ein zweites Mal. Am gleichen Wochenende verkaufen sie ihre Schöpfungen auch bei Adventsmarkt in Waging – schließlich muss man doch in der Heimat auch vertreten sein, so auch bei der Mühlberger Waldweihnacht kommenden Sonntag. Dieses Wochenende sind sie in Mühldorf dabei und auch in Bad Endorf. Da ist also richtig Großkampftag angesagt. Noch reicht der Vorrat, aber, wie Moritz Seehuber sagt, fast wären sie von den verkauften Mengen überrollt worden. Befragt, wie schwierig es war, bei den renommierten Weihnachtsmärkten aufgenommen zu werden, sagt Moritz: „Schwierig ist es,m am Anfang anständige Plätze zu bekommen. Da muss man aufpassen. Schließlich zahlt man ja auch einiges an Standgebühr.“ Aber offenbar haben sie’s ganz gut geschafft. Und für die nächste Saison nimmt man sich dann Märkte wie in Halsbach oder auf der Fraueninsel als Ziel.Noch ist Weihnachten nicht annähernd vorbei, aber schon denken die „Deko-Profis“ an den Sommer. Auch in den wärmeren Jahreszeiten wollen sie ihre Dekorationen verkaufen. Dafür ist das Sortiment aber eher noch gering. Aber neue Kreationen werden schon ausgeknobelt. Produkte aus Schwemmholz stellen dafür eine mögliche Alternative dar. Und auch Nistkästen für Vögel stehen schon im Programm.